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Immer mehr börsennotierte Unternehmen kündigen neue Aktienrückkaufprogramme an – trotz steigender Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit. Was steckt dahinter? Sind Rückkäufe ein Vertrauenssignal des Managements oder ein riskanter Versuch, den Aktienkurs künstlich zu stützen?
Faktor-Investing 2025: Welche Strategien profitieren in einem unsicheren Marktumfeld?
Während klassische Fondsmanager auf Fundamentalanalyse oder Markttiming setzen, folgt das Faktor-Investing klar definierten Regeln. Es identifiziert Aktiengruppen, die langfristig besser abschneiden, weil sie gemeinsame Eigenschaften – sogenannte „Faktoren“ – aufweisen. Dazu zählen unter anderem Value, Momentum, Quality, Low Volatility und Size.
Im Umfeld des Jahres 2025 zeigt sich: Die Kombination aus Zinswende, KI-Boom und Inflation eröffnet neue Chancen – aber auch neue Risiken. Faktorstrategien helfen, diese Dynamik strukturiert zu nutzen.
Was steckt hinter den wichtigsten Faktoren?
Value: Diese Strategie fokussiert sich auf unterbewertete Unternehmen, deren Aktienkurs unter dem inneren Wert liegt. Nach Jahren relativer Schwäche erlebt Value 2025 ein Comeback, da steigende Zinsen wachstumsstarke, aber teure Titel unter Druck setzen.
Momentum: Hier werden Aktien bevorzugt, die in der jüngeren Vergangenheit überdurchschnittlich performt haben. Gerade in volatilen Phasen kann Momentum Trends verlängern – solange Anlegerstimmung und Marktliquidität stabil bleiben.
Quality: Qualitätstitel mit stabilen Bilanzen, hohem Cashflow und geringer Verschuldung zeigen in unsicheren Zeiten meist überdurchschnittliche Stabilität. Sie gelten als „defensive Gewinner“ und bleiben auch 2025 gefragt.
Wie sich die Faktoren kombinieren lassen
Viele professionelle Anleger nutzen sogenannte Multi-Faktor-Strategien, um die Vorteile einzelner Ansätze zu kombinieren. So lassen sich Phasenüberrenditen einzelner Faktoren abfedern, während das Gesamtrisiko sinkt. ETFs, die mehrere Faktoren vereinen, bieten dafür eine einfache Lösung.
Beispiel: Eine Kombination aus Value, Quality und Momentum kann helfen, das Portfolio ausgewogen aufzustellen – Substanz, Stabilität und Trendstärke in einem Ansatz vereint.
Aktuelle Marktlage: Welche Faktoren führen 2025?
Im laufenden Jahr zeigen sich vor allem Value und Quality als Gewinner. Unternehmen mit realen Cashflows, soliden Margen und überschaubarer Verschuldung überzeugen Anleger in einem Umfeld höherer Zinsen. Gleichzeitig bleibt Momentum stark in Technologie- und KI-getriebenen Branchen.
Low Volatility-Strategien, die auf geringe Kursschwankungen setzen, bleiben gefragt – insbesondere bei institutionellen Anlegern, die Stabilität über absolute Rendite stellen.
Risiken und Grenzen
Auch Faktorstrategien sind nicht immun gegen Marktphasen. Wenn mehrere Faktoren gleichzeitig schwächeln – etwa bei abrupten Trendwechseln oder starken Zinsbewegungen – kann die Performance leiden. Zudem erfordern algorithmische Modelle disziplinierte Anwendung und regelmäßige Anpassung.
Fazit: Struktur statt Spekulation
Faktor-Investing ist kein Allheilmittel, aber eine bewährte Methode, um systematisch und regelbasiert zu investieren. Wer versteht, welche Faktoren in welchem Umfeld funktionieren, kann sein Depot robuster und langfristig erfolgreicher aufstellen.
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